Zu den spektakulärsten öffentlichen Feierlichkeiten im Staat der Greifen gehörten die Bestattungen der Herzöge. Erhalten sind die Beschreibungen der Begräbniszeremonien für siebenundzwanzig Mitglieder der Dynastie. Die älteste darunter bezieht sich auf den am 14. Februar 1560 in Wolgast verstorbenen und dort bestatteten Herzog Philipp I. Die prunkvollsten Zeremonien fanden aber in Stettin statt und die größte Prachtentfaltung hatten sie, wenn es um die Bestattung eines regierenden Herzogs ging. Die Beisetzungszeremonienzeremonien hatten vor allen Dingen eine enorme politische Bedeutung. Um den verstorbenen Herrscher versammelten sich Vertreter aller damaligen sozialen Schichten und die bei der Zeremonie präsentierten Begräbnisfahnen mit heraldischen Emblemen symbolisierten die Einheit des Herzogtums.
Im Jahr 1946 stieß man bei Sicherungsarbeiten auf dem Gelände des stark zerstörten Schlosses auf eine Grabkrypta der Pommernherzöge, in der sich vierzehn Sarkophage befanden. Sechs von ihnen – diejenigen von Bogislaw XIII., Philipp II., Anna Maria, Franz I., Ulrich I. und Bogislaw XIV. – wurden nach ihrer Konservierung im Ostflügel des Schlosses aufgestellt.
Im Rahmen der Modernisierung des Nordflügels in den Jahren 2014–2015 erhielt die alte Grabkrypta ihre ursprüngliche Gestalt und Funktion zurück. 2015 kehrten die herzoglichen Sarkophage an den ihnen zustehenden Ort zurück. Die Ausstellung bringt dem Besucher die mit dem Bestattungszeremoniell der Greifendynastie verbundenen Bräuche näher.
Ort: Herzogliche Krypta (Eingang B, Stockwerk -1).
Video: Pompa funebris – die Beisetzung eines Greifen
Pompa funebris
Video: Pompa funebris – die Beisetzung eines Greifen